Zwei Herzen schlagen für den Fußball
Mike Graupner, 15.12.2013
Sie haben in der Krise das Steuer des 1. FC Rodewisch übernommen und ihn wieder zu Erfolgen geführt. Dafür gab es den Bürgerpreis der Stadt.
Rodewisch. Mit dem Bürgerpreis der Stadt Rodewisch sind in diesem Jahr zwei Männer geehrt worden, die großen Anteil haben an der positiven Entwicklung des Fußballsports in ihrer Stadt. Sven Feustel (46) und Ralf Gruhn (53) sind seit vielen Jahren für den 1. FC Rodewisch ehrenamtlich tätig. 2009 übernahmen sie das Traineramt der 1. Mannschaft, nachdem sie bis dahin erfolgreich die A-Jugend trainiert hatten.
Kein Cent fürs Ehrenamt
Bei dem Verein wird ausnahmslos Amateurfußball im Ehrenamt praktiziert, das heißt, niemand bekommt Geld für sein Engagement. "Kein Übungsleiter und auch kein Spieler", betont Ralf Gruhn. "Umso höher ist es einzuschätzen, dass die Trainer eine überaus erfolgreiche Mannschaft aufgebaut haben", heißt es im Vorschlag der Stadt an die Sparkasse Vogtland, die den Bürgerpreis auslobt. Im Januar 2013 wurde das Team Hallenkreismeister des Vogtlandes, damals als unterklassigste Mannschaft. Im Sommer dieses Jahres folgte der Meistertitel und damit der Aufstieg in die Vogtlandliga. "Ohne finanzielle Anreize eine Mannschaft zu formen, zu motivieren und zum Erfolg zu führen - das ist aller Ehren wert", wird im Vorschlag der Stadt betont.
Gutes Vereinsklima
"Wir freuen uns für den Verein, das Geld vom Bürgerpreis kommt ihm hundertprozentig zugute", sagt Ralf Gruhn für beide. Der 53-Jährige ist jetzt der Co-Trainer von Jens Stolpmann, der die 1. Männermannschaft trainiert. Sven Feustel hat die Trainertätigkeit nach vier Jahren beendet. "Als die Mannschaft keinen Trainer hatte und man mich fragte, war ausgemacht, dass ich das Amt ein halbes Jahr übernehme. Es sind vier Jahre daraus geworden", sagt er.
Sowohl Sven Feustel als auch Ralf Gruhn waren einmal aktive Fußballer. Fast alle Spieler, die sie trainierten, als sie noch in der A-Jugend waren, sind mit den Trainern in die 1. Männermannschaft gewechselt. "Bei uns herrscht ein gutes Vereinsklima, vielleicht gerade deshalb, weil bei uns keiner für seine Arbeit einen Cent sieht. Anschaffungen gibt es nur mit eigenen Vereinsmitteln. Da findet sich für Vorhaben im kommenden Jahr sicher ein Verwendungszweck für das Geld vom Bürgerpreis", so Ralf Gruhn.
Quelle:Freie Presse
